Moderne Werbung präsentiert nicht mehr einfach nur überzeugende Argumente, sondern trifft uns auf einer viel tieferen, emotionaleren Ebene. Und damit sie dort auch wirklich die angestrebte Wirkung erzielt, kommen in der Regel eine ganze Reihe von Manipulationstechniken und psychologischen Tricks zum Einsatz. Mit Ethik in der Werbung hat das leider nichts zu tun.
Zudem wird eine starke persönliche Identifikation mit einem Produkt, einer Marke oder Plattform ausgelöst. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Kleidung, eine Fast-Food-Kette oder um die besten Play’n Go Spielautomaten geht. Doch was, wenn man auf diese Mechanismen ganz bewusst verzichtet, obwohl diese gute Verkaufszahlen versprechen? Dann wird sogenanntes ethisches Marketing betrieben. Was genau sich dahinter verbirgt, soll in diesem Artikel geklärt werden.
Wie ethisch zeigt sich die Marketingwelt aktuell?
Geht es darum, potenzielle Kunden möglichst treffsicher anzusprechen, greifen die meisten Unternehmen nach wie vor auf bewährte Methoden zurück, ohne sich allzu große Gedanken um das Thema Ethik zu machen. Es werden also Bedürfnisse in uns geweckt und mit den passenden Medien genau die richtigen Trigger gesetzt. Das passiert durch die Anwendung professioneller Marketing-Strategien auf Websites, in E-Mails oder als Werbespots.
Das Ganze ist deswegen bedenklich, weil wir als Kunden überhaupt nicht mitbekommen, welche Vorgänge tatsächlich in unserem Unterbewusstsein ablaufen. Somit können wir auch keinen Einfluss darauf nehmen, geschweige denn uns frei und bewusst entscheiden. Mitunter werden zudem unsere Verbraucher-Rechte sowie die Privatsphäre gefährdet.
Ein klassisches Beispiel für eine solch manipulative Vorgehensweise ist das inzwischen leider sehr weit verbreitete Greenwashing: Aufgrund des deutlich gestiegenen Umweltbewusstseins ist der Großteil der Bevölkerung bereit, mehr Geld für vermeintlich grünere Produkte und Dienstleistungen auszugeben. Unternehmen geben also vor, nachhaltig zu sein, obwohl dies nicht der Realität entspricht und spielen zum eigenen Vorteil mit den guten Absichten von Abnehmern, die sich um ihren ökologischen Fußabdruck sorgen.
Welche Strategien sollten stattdessen angewendet werden?
Verfolgt man als Werbender hingegen einen ethisch korrekten Ansatz, dann übernimmt man damit soziale Verantwortung und ermöglicht Transparenz seinen Kunden gegenüber. Es ist einem folglich nicht egal, welche psychologischen Reaktionen bei der Zielgruppe ausgelöst werden, weil man mit offenen Karten spielen will. Dazu gehören folglich auch ehrliche Kommunikation und Authentizität auf ganzer Linie.
Wie der Name bereits vermuten lässt, basiert ethisches Marketing daher auf moralisch einwandfreien Werten und der Erfüllung hoher Standards. Es gibt jedoch bis dato keine regulierten Vorgaben, sodass jedes Unternehmen seine eigenen Rahmenbedingungen festlegen kann.
Wichtig ist in jedem Fall, sich bewusst gegen manipulative Werbung auszusprechen und stattdessen die Vorzüge der eigenen Marke auf andere Art herauszustellen. Anstatt schnelle Umsatzsteigerungen durch hohe Verkaufszahlen zu erzielen, steht hier im Vordergrund, eine vertrauensvolle Beziehung zur Kundschaft aufzubauen, das eigene Image zu stärken und somit langfristig erfolgreich zu sein.
Da Verbraucher heutzutage aufgeklärter, denn je erscheinen, die gängigen Werbetechniken längst kein Geheimnis mehr sind oder sogar durchschaut werden, erscheint ein Wandel hin zu ethischem Marketing immer notwendiger und zeitgemäßer. Gerade im Hinblick auf Nachhaltigkeit wurde zudem so viel Missbrauch mit der Gutgläubigkeit von Abnehmern betrieben, dass es bereits vielerlei Initiativen und Gesetzesentwürfe gibt, um klare Richtlinien aufzustellen.
Ethischer Markenaufbau als nachhaltiges Ziel
Tatsächlich begrenzt sich die Umsetzung ethischer Maßstäbe jedoch in den seltensten Fällen auf die Werbung allein. Vielmehr geht der Trend hin zu ethischen Marken, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Das bedeutet, dass sämtliche Unternehmensstrukturen auf hohen sozialen Standards aufbauen und diese auch treu eingehalten werden. Dies fängt bereits bei der fairen Bezahlung von Arbeitskräften und der verantwortungsvollen Materialauswahl an.
Eine ethische Marke setzt weder Kinderarbeit ein, noch lässt sie ausbeuterische Arbeitsbedingungen zu. Sie stellt die Sicherheit und den gesundheitlichen Schutz in ihren Fertigungseinrichtungen sicher und pflegt saubere, nachvollziehbare Lieferketten. Darüber hinaus setzt sie sich für umweltschonende Verfahren und weitreichende Energiesparmaßnahmen ein.